Die ersten 100 Tage
Vor gut 100 Tagen habe ich das Bürgermeister-Amt angetreten. In einer Zeit wo vieles, was für uns sonst selbstverständlich ist, nicht möglich ist. Was hat sich verändert? Wie läuft der Austausch zur Pandemie-Bekämpfung? Was lief schief in dieser Zeit? Und was ist mein ganz persönlicher Wunsch? – Die Antworten auf all diese Fragen habe ich in diesem Blog zusammengefasst.
Die ersten 100 Tage
Als ich das Amt angetreten habe, war ich froh und dankbar über die vielfältige Unterstützung, die ich erfahren durfte. Nach gut 100 Tagen kann ich sagen: Ich bin angekommen im Amt und es bereitet mir große Freude. Keine Frage, ohne die Corona-Pandemie wäre mein Start sicherlich anders gewesen. Denn das, was mir besonders wichtig ist, nämlich mit den Bünderinnen und Bündern im direkten Austausch zu stehen, ist derzeit leider nur bedingt möglich. Aber meinen Optimismus, den nimmt mir Corona nicht.
Was hat sich im Bürgermeister-Amt verändert?
Das lässt sich schwer an nur einer Sache festmachen, weil ich glaube, dass Veränderung ein ständiger Prozess ist. Mir ist es zum Beispiel wichtig, die Digitalisierung voran zu bringen. Intern im Rathaus und als Service für die Bürgerinnen und Bürger. Mein mittelfristiges Ziel ist es, dass viele Anliegen zuhause online erledigt werden können. Da ist in Bünde in den letzten Jahren einfach zu viel liegen geblieben. Deshalb geht das auch nicht über Nacht. Aber wir werden jetzt anpacken und Bünde voranbringen. Und zwar nicht nur in dem Bereich.
Es gibt aber auch kleine, ganz lebenspraktische Dinge, die ich zügig umgesetzt habe: In Bünde ist es üblich, dass Jubilare bei besonderen Anlässen persönlich besucht werden. Da sich dies seit fast einem Jahr coronabedingt schwierig gestaltet, gibt es ab diesem Jahr neben einem Glückwunschschreiben auch einen persönlichen Anruf. Ich finde das wichtig, denn gerade in dieser Krise freuen sich insbesondere ältere Menschen über ein persönliches Telefonat. Diese Offenheit, jederzeit für alle Bürgerinnen und Bürger ansprechbar sein, Zuzuhören, die will ich vorleben.
Unsere Innenstadt
Ein Herzensanliegen von mir ist es, unsere Innenstadt attraktiver zu machen. Dazu gibt es derzeit ein Förderprogramm des Landes, um den Leerstand besser zu bekämpfen. Auch wenn wir schon erste Erfolge sehen, dürfen wir da nicht nachlassen, denn Corona macht es für den Einzelhandel nicht leichter. Sobald es wieder möglich ist, werde ich alle Akteure zu einem runden Tisch einladen um Probleme zu erörtern und gemeinsam Lösungswege zu finden. Mir ist es wichtig, diesen zentralen Bereich unserer Stadt weiter aufzuwerten und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen.
Gemeinsam gegen die Pandemie
Als besonders hilfreich empfinde ich den ständigen Austausch mit unserem Landrat und den anderen Bürgermeistern. Hier wird zusammen an einem Strang gezogen, um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Diese Kollegialität und Geschlossenheit würde mir auch auf anderen politischen Ebenen wünschen. Mein herzlicher Dank gilt an dieser Stelle auch allen Bünderinnen und Bündern, die sich täglich an die strengen Vorgaben halten und so zur Eindämmung der Pandemie beitragen. Gemeinsam werden wir es schaffen.
Lief was schief?
Ganz klar: Die Weihnachtsmarktabsage. Die Absage war natürlich richtig. Keine Frage. Es ging und geht darum, Menschenleben zu schützen. Deshalb mussten wir entschlossen handeln. Aber die Umsetzung und die Kommunikation nach außen – das war Mist. Das hat mich geärgert und wird so nicht wieder passieren.
Was ich mir für Bünde wünsche
Ich wünsche mir, dass wir alle gut durch diese Krise kommen. Ich habe erst letzte Woche mit einer jungen Mutter telefoniert, die mich am Ende einfach gefragt hat: „Wann ist denn alles wieder normal?“ Diesen Wunsch nach Normalität, einfach unbeschwert rausgehen, Leute treffen oder zu einem Konzert zu gehen – den hat wohl jede und jeder. Ich auch. Und ich spüre auch, dass die aktuelle Situation für viele schwieriger ist als vor einem Jahr. Wir müssen aber alle gemeinsam noch ein bisschen durchhalten.
Und dafür sorgen, dass die anderen wichtigen Dinge vorangebracht werden: Mehr bezahlbarer Wohnraum, mehr Attraktivität für die Innenstadt, die Stärkung von Bünde als Wirtschaftsstandort, mehr Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien. All das sind Fragen, die mich antreiben und für die es sich jeden Tag zu kämpfen lohnt.
Ein persönlicher Wunsch
Ganz persönlich wünsche ich mir eine Sache: Im kommenden Sommer will ich im neuen Bünder Freibad ins Wasser springen und ein paar Bahnen ziehen. Das wäre was.