Die Starkregen-Karten sind online!

Aus technischen Gründen hat es zwar länger gedauert als geplant, doch nun sind die lang erwarteten Starkregengefahrenkarten auf der Internetseite der Stadt Bünde abrufbar.

Endlich online

Das Thema Starkregen ist spätestens nach den verheerenden Regenfällen im Juni 2021 in Hunnebrock und im Juli 2021 im Ahrtal in aller Munde. Die Kommunalbetriebe Bünde (KBB) hatten bereits vor den Starkregenereignissen einen Auftrag zur Erstellung von Starkregengefahrenkarten an das Ingenieurbüro Bockermann + Fritze vergeben. Diese Karten sind Ende 2022 fertiggestellt und dem Verwaltungsrat der Kommunalbetriebe Bünde vorgestellt worden. Ziel war es von Anfang an, die Starkregengefahrenkarten den Bürgern zugänglich zu machen. Leider steckte hier der Teufel im Detail. Die umfangreichen Übersichtskarten konnten aus dem „Geografischen Informationssystem“ nicht eins zu eins für alle ins Netz gestellt werden.

Aussage zu jedem Grundstück

Es mussten Lösungen her, die eine bürgerfreundliche und umfassende Information darstellt. Zusammen mit dem kommunalen Rechenzentrum in Lemgo ist eine Suchabfrage erstellt worden. Diese ermöglicht es, über die Eingabe der Adresse sofort eine Aussage zur Gefährdung des Grundstücks durch Starkregen zu bekommen. Auch der Kreis Herford ist eingebunden worden, da über das Geoportal des Kreises Herford die digitalen Starkregenkarten dargestellt werden können. Dieser Vorgang hat einige Zeit in Anspruch genommen.

Was bietet die Seite an Informationen zum Starkregen?

Zunächst sind einmal der Begriff Starkregen sowie die Folgen, die hieraus entstehen können, dargestellt. Starkregen wird wie Sturm oder Erdbeben in 12 Starkregenindizes eingeteilt. Je größer der Index, umso höher die Gefahr. Ab einem Starkregenindex 6 oder größer ist ein vollständiger Schutz vor Überflutung technisch und wirtschaftlich nicht mehr möglich. Hier kann nur noch eine vorsorgende Schadensbegrenzung durch einen wirksamen Objektschutz betrieben werden.

Gefährdungspotenzial für jedes Gebäude abrufbar

Über eine Suchanfrage ist eine schnelle Überprüfung der Gefährdungslage jedes zu Wohn- oder Gewerbezwecken genutzten Gebäudes möglich. Die Eingabe der Straße und Hausnummer reicht aus. Alternativ kann auch nach dem Anfangsbuchstaben der Straße gesucht werden. Dann werden alle betroffenen Grundstücke angezeigt.

Über einen Link ist das Geoportal des Kreises Herford erreichbar. Hier kann ebenfalls nach der Adresse gesucht werden. In der digitalen Karte wird dann nur das nähere Umfeld der eingegebenen Adresse dargestellt, ähnlich dem von Google Maps. Über den Infobutton und einen Klick in die farblich dargestellten Wasserflächen kann die mögliche Wassertiefe auf dem Grundstück oder am Gebäude abgefragt werden.

In einem weiteren Punkt stehen auch PDF-Pläne zum Download zur Verfügung. Diese können bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück oder bei der Planung eines Gebäudes hilfreich sein.

Tipps zum richtigen Verhalten und Objektschutz

Auch das richtige Verhalten bei Starkregen ist wichtig. Niemand sollte sich oder andere in Gefahr bringen und bei Starkregen besser im Haus bleiben. Zweckmäßig ist es, sich nicht in überflutungsgefährdeten Bereichen, wie zum Beispiel im Keller, aufzuhalten. 
Der Objektschutz ist ein wichtiger Baustein zum Schutz von Gebäuden. Die öffentliche Infrastruktur wie Kanalisationen, Straßen und Gewässer sind nicht für derartige Naturereignisse ausgelegt, das wild abfließende Wasser gelangt vielfach auch erst gar nicht dorthin. Daher muss auch jedes durch Überflutung aus Starkregen betroffene Gebäude gesichert werden. Die Eintrittsmöglichkeiten in ein Gebäude sind vielfältig. Jedes Gebäude muss daher individuell betrachtet werden, um die Eintrittsquellen zu ermitteln und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Auch hierzu steht den interessierten Grundstückseigentümern Informationsmaterial zur Verfügung.

Die Starkregengefahrenkarte sind auf der Startseite unterwww.buende.de abrufbar. Exponate zum Objektschutz sind aktuell auch im Eingangsbereich des Rathauses ausgestellt. Die Firma Reitthaler GmbH hat diese der Stadt Bünde für die Dauer von zwei Monaten zur Verfügung gestellt. Fragen zu den ausgestellten Schutzeinrichtungen werden gerne durch die Mitarbeiter der KBB beantwortet. Zusätzlich sind Informationsbroschüren ausgelegt.